Hertneck, Gerald (2519) - Naiditsch,Arkadij (2678)
[A61] Obrona Ben - Oni
OSG Baden Baden - TV Tegernsee, 26.10.2008
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 c5 4.d5 exd5 5.cxd5 d6 6.Sc3 g6 7.h3 Lg7 8.e4 a6 9.a4 Sbd7 10.Ld3
10...Sh5!? Ein selten gespielter Zug, der den Vorstoß g4 geradezu provoziert. 11.g4 Mancher mag in dem Vorstoß eine Schwäche sehen, ein Anderer wiederum eine Stärke. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. 11...Shf6
11...Lxc3+ ist offensichtlich zu optimistisch 12.bxc3 Df6 13.Kf1! Se5 14.Sxe5 Sg3+ 15.Kg2 Sxh1 16.Sc4! h5 17.Le3 hxg4 18.Kxh1 Txh3+ 19.Kg2± 12.Le3! Dieser offensichtliche Zug ist anscheinend eine Neuerung. Die Idee ist ganz einfach: Weiß möchte erst den Läufer entwickeln, bevor er das thematische Sd2 spielt. 12.Lf4?! De7 13.0-0 0-0 14.Te1 Se8 12...0-0 12...h6!? war eine gute Alternative. Schwarz kämpft damit um das Zentralfeld e5. 13.Sd2 Se5 14.Le2 g5 15.f3 mit unklarer Stellung. 13.Sd2 Se8 13...Se5 14.Le2 c4!? das thematische Bauernopfer im Ben-Oni! 15.Sxc4 Sxc4 16.Lxc4 Sd7 mit Kompensation für den geopferten Bauern. 14.f4 Weiß hat sein strategisches Ziel erreicht, eine starke Bauernkette zu bilden.
14...Tb8?! 14...Dh4+! hätte wohl gerade noch zum Ausgleich genügt nach 15.Lf2 (15.Ke2!?) 15...De7 (15...Df6!? 16.Df3 g5 17.fxg5 Dxg5 18.Sc4 Se5 19.Sxe5 Lxe5) 16.0-0 g5! und Weiß verliert die Kontrolle über das Feld e5. 15.0-0 Jetzt sollte Weiß klaren Vorteil haben, da Schwarz weder am Damenflügel noch am Königsflügel zu richtigem Gegenspiel kommt. 15...Ld4!? Eine interessante Idee, die kräftiges Gegenspielt verleiht. 15...b5?! 16.axb5 axb5 17.Sxb5 Lxb2 18.Ta2 Lg7 19.Sa7! Lb7 20.Sc6 Lxc6 21.dxc6 führt zu klarem weißen Vorteil. 16.Lxd4 16.Df3 war ebenfalls möglich und vielleicht sogar stärker als der Textzug. 16...cxd4 17.Se2 Sc5
18.Tf3!? 18.Sc4 Sf6 19.Sxd4 Sfxe4 20.b4 Dh4 gibt Schwarz gutes Gegenspiel; 18.Sf3 Sf6 19.Sg3 Te8 20.Te1 war die Alternative. 18...Sf6 18...f5? 19.exf5 gxf5 20.g5 Sc7 21.Sxd4 Sxd3 22.Txd3 Sxd5 23.Db3+- 19.Sxd4 Weiß fackelt nicht lange mit dem Schlagen des todgeweihten Bauern. 19...Te8 20.Dc2 Db6 21.Sc4! Endlich erreicht der Springer sein Lieblingsfeld c4 und noch dazu mit Tempo! 21.a5!? Da7 22.Kg2 Scxe4 23.Lxe4 Dxd4 24.Ta4 Dc5 mit unklarer Stellung. 21...Db4
22.Dc3! Der Schlüsselzug der weißen Strategie. Nach dem mehr oder weniger erzwungenen Damentausch erzielt Weiß klaren Endspielvorteil. 22...Sxd3 23.Txd3 Dxc3 Diesen Zug macht Schwarz nicht gern, aber die Alternativen sind ebenfalls nicht rosig: 23...Dc5!? 24.b4! (24.Sxd6 Dxd6 25.e5 Dxd5 26.exf6 De4) 24...Dc7 (24...Da7 25.Sxd6 Sxe4 26.Sxe4 Txe4 27.Dc5! b6 28.Dd6) 25.Sd2! Dxc3 26.Txc3 Sxe4 27.Te1 f5 28.Sxe4 fxe4 29.Tc7 24.bxc3 Sxe4 25.Te3 Ld7 26.a5 26.Tae1?? Sxc3 würde die Früchte der weißen Strategie zunichte machen; 26.Sb6 Sc5 27.Kf2 war die Alternative.
26...Sf6?! 26...Lb5! 27.Sxb5 axb5 28.Sa3?! Sxc3 29.Txc3 b4 30.Tc7 bxa3 31.Txa3 Te2 hätte mehr Verteidigunschancen geboten, aber Weiß spielt besser nicht 28.Sa3, um nicht den Übergang ins Turmendspiel zu erlauben. 27.Txe8+ Lxe8 28.Sb6 Se4 29.c4 Sc5
30.Tb1! Besetzt die b-Linie und bereitet den Abtausch des starken Springers auf c5 vor. Materiall ist die Stellung ausgeglichen, aber Weiß hat die aktiveren Figuren und die bessere Bauernstruktur. 30...Kf8 31.Sb3 Sa4 31...Ke7? 32.Te1+ Kd8 33.Sxc5 dxc5 34.d6 ist eine schöne Illustration, auf welch glattem Eis sich Schwarz bereits bewegt. 32.Kf2! Weiß erkennt richtig, dass der Abtausch auf b6 keine große Gefahr darstellt. 32...Td8 32...Sxb6 33.axb6 La4 34.Sa5 33.Ke3 33.Sxa4 Lxa4 34.Sd2 Te8 35.Txb7 Ld1 33...Sxb6 33...Ke7 34.Sxa4 Lxa4 35.Sd4 Tb8 36.Tb6 Ld7 34.axb6 Ld7 35.Kd4 Te8 Endlich kommt dieser Turm ins Spiel, aber es ist bereits zu spät! 35...h5 36.Sa5 Lc8 37.gxh5 gxh5 38.h4 36.Sa5 36.c5! Ke7 37.cxd6+ Kxd6 38.Sa5 Lc8 39.Tc1 hätte vielleicht noch einfacher zum Gewinn geführt. 36...Lc8
37.Tc1! In der Annahme, dass der Vorstoß c5 mit dem Turm auf der c-Linie noch vernichtender ist als das sofortige c5 (was aber auch gut genug war). 37...Te2 37...Ke7 38.c5 dxc5+ 39.Txc5 Kd8 40.Tc7 Te7 41.d6 Txc7 42.dxc7+ Ke7 43.Sc4 und die Drohung Kc5 nebst Sd6 entscheidet. 38.c5 Td2+ 38...Ta2 39.cxd6 39.Ke3 Txd5 40.cxd6 Le6 40...Txa5 41.Txc8+ Kg7 42.d7; 40...Lxg4 41.hxg4 Txd6 42.Tc8+ Kg7 43.Sc4; 40...Ld7 41.Sxb7 Tb5 42.Tc7 Ke8 43.Sc5 41.Sxb7 Tb5 41...Kg7!? 42.Tc6 Tb5 43.Sc5 42.Sc5 Ke8 42...Txb6 43.Sxe6+ fxe6 44.Tc8+ Kf7 45.d7 43.b7 Ld5 44.Kd4! Weiß entscheidet sich, den schönen Bauern b7 zu geben, da er im Gegenzug reich belohnt wird. 44.Sxa6?! Tb3+ 45.Kd4 Lxb7 46.Sc5 Tb6 44...Lxb7 45.Te1+ Kd8
45...Kf8 46.d7 46.Te7! und Naiditsch gab auf, da er keinerlei Verteidigung mehr gegen die zahlreichen weißen Drohungen sah. 46.d7 Txc5 47.Kxc5 Kxd7 48.g5 Lg2 49.h4 sollte ebenfalls gewinnen, aber der Textzug ist stärker. 1-0
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 c5 4.d5 exd5 5.cxd5 d6 6.Sc3 g6 7.h3 Lg7 8.e4 a6 9.a4 Sbd7 10.Ld3
10...Sh5!? Ein selten gespielter Zug, der den Vorstoß g4 geradezu provoziert. 11.g4 Mancher mag in dem Vorstoß eine Schwäche sehen, ein Anderer wiederum eine Stärke. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. 11...Shf6
11...Lxc3+ ist offensichtlich zu optimistisch 12.bxc3 Df6 13.Kf1! Se5 14.Sxe5 Sg3+ 15.Kg2 Sxh1 16.Sc4! h5 17.Le3 hxg4 18.Kxh1 Txh3+ 19.Kg2± 12.Le3! Dieser offensichtliche Zug ist anscheinend eine Neuerung. Die Idee ist ganz einfach: Weiß möchte erst den Läufer entwickeln, bevor er das thematische Sd2 spielt. 12.Lf4?! De7 13.0-0 0-0 14.Te1 Se8 12...0-0 12...h6!? war eine gute Alternative. Schwarz kämpft damit um das Zentralfeld e5. 13.Sd2 Se5 14.Le2 g5 15.f3 mit unklarer Stellung. 13.Sd2 Se8 13...Se5 14.Le2 c4!? das thematische Bauernopfer im Ben-Oni! 15.Sxc4 Sxc4 16.Lxc4 Sd7 mit Kompensation für den geopferten Bauern. 14.f4 Weiß hat sein strategisches Ziel erreicht, eine starke Bauernkette zu bilden.
14...Tb8?! 14...Dh4+! hätte wohl gerade noch zum Ausgleich genügt nach 15.Lf2 (15.Ke2!?) 15...De7 (15...Df6!? 16.Df3 g5 17.fxg5 Dxg5 18.Sc4 Se5 19.Sxe5 Lxe5) 16.0-0 g5! und Weiß verliert die Kontrolle über das Feld e5. 15.0-0 Jetzt sollte Weiß klaren Vorteil haben, da Schwarz weder am Damenflügel noch am Königsflügel zu richtigem Gegenspiel kommt. 15...Ld4!? Eine interessante Idee, die kräftiges Gegenspielt verleiht. 15...b5?! 16.axb5 axb5 17.Sxb5 Lxb2 18.Ta2 Lg7 19.Sa7! Lb7 20.Sc6 Lxc6 21.dxc6 führt zu klarem weißen Vorteil. 16.Lxd4 16.Df3 war ebenfalls möglich und vielleicht sogar stärker als der Textzug. 16...cxd4 17.Se2 Sc5
18.Tf3!? 18.Sc4 Sf6 19.Sxd4 Sfxe4 20.b4 Dh4 gibt Schwarz gutes Gegenspiel; 18.Sf3 Sf6 19.Sg3 Te8 20.Te1 war die Alternative. 18...Sf6 18...f5? 19.exf5 gxf5 20.g5 Sc7 21.Sxd4 Sxd3 22.Txd3 Sxd5 23.Db3+- 19.Sxd4 Weiß fackelt nicht lange mit dem Schlagen des todgeweihten Bauern. 19...Te8 20.Dc2 Db6 21.Sc4! Endlich erreicht der Springer sein Lieblingsfeld c4 und noch dazu mit Tempo! 21.a5!? Da7 22.Kg2 Scxe4 23.Lxe4 Dxd4 24.Ta4 Dc5 mit unklarer Stellung. 21...Db4
22.Dc3! Der Schlüsselzug der weißen Strategie. Nach dem mehr oder weniger erzwungenen Damentausch erzielt Weiß klaren Endspielvorteil. 22...Sxd3 23.Txd3 Dxc3 Diesen Zug macht Schwarz nicht gern, aber die Alternativen sind ebenfalls nicht rosig: 23...Dc5!? 24.b4! (24.Sxd6 Dxd6 25.e5 Dxd5 26.exf6 De4) 24...Dc7 (24...Da7 25.Sxd6 Sxe4 26.Sxe4 Txe4 27.Dc5! b6 28.Dd6) 25.Sd2! Dxc3 26.Txc3 Sxe4 27.Te1 f5 28.Sxe4 fxe4 29.Tc7 24.bxc3 Sxe4 25.Te3 Ld7 26.a5 26.Tae1?? Sxc3 würde die Früchte der weißen Strategie zunichte machen; 26.Sb6 Sc5 27.Kf2 war die Alternative.
26...Sf6?! 26...Lb5! 27.Sxb5 axb5 28.Sa3?! Sxc3 29.Txc3 b4 30.Tc7 bxa3 31.Txa3 Te2 hätte mehr Verteidigunschancen geboten, aber Weiß spielt besser nicht 28.Sa3, um nicht den Übergang ins Turmendspiel zu erlauben. 27.Txe8+ Lxe8 28.Sb6 Se4 29.c4 Sc5
30.Tb1! Besetzt die b-Linie und bereitet den Abtausch des starken Springers auf c5 vor. Materiall ist die Stellung ausgeglichen, aber Weiß hat die aktiveren Figuren und die bessere Bauernstruktur. 30...Kf8 31.Sb3 Sa4 31...Ke7? 32.Te1+ Kd8 33.Sxc5 dxc5 34.d6 ist eine schöne Illustration, auf welch glattem Eis sich Schwarz bereits bewegt. 32.Kf2! Weiß erkennt richtig, dass der Abtausch auf b6 keine große Gefahr darstellt. 32...Td8 32...Sxb6 33.axb6 La4 34.Sa5 33.Ke3 33.Sxa4 Lxa4 34.Sd2 Te8 35.Txb7 Ld1 33...Sxb6 33...Ke7 34.Sxa4 Lxa4 35.Sd4 Tb8 36.Tb6 Ld7 34.axb6 Ld7 35.Kd4 Te8 Endlich kommt dieser Turm ins Spiel, aber es ist bereits zu spät! 35...h5 36.Sa5 Lc8 37.gxh5 gxh5 38.h4 36.Sa5 36.c5! Ke7 37.cxd6+ Kxd6 38.Sa5 Lc8 39.Tc1 hätte vielleicht noch einfacher zum Gewinn geführt. 36...Lc8
37.Tc1! In der Annahme, dass der Vorstoß c5 mit dem Turm auf der c-Linie noch vernichtender ist als das sofortige c5 (was aber auch gut genug war). 37...Te2 37...Ke7 38.c5 dxc5+ 39.Txc5 Kd8 40.Tc7 Te7 41.d6 Txc7 42.dxc7+ Ke7 43.Sc4 und die Drohung Kc5 nebst Sd6 entscheidet. 38.c5 Td2+ 38...Ta2 39.cxd6 39.Ke3 Txd5 40.cxd6 Le6 40...Txa5 41.Txc8+ Kg7 42.d7; 40...Lxg4 41.hxg4 Txd6 42.Tc8+ Kg7 43.Sc4; 40...Ld7 41.Sxb7 Tb5 42.Tc7 Ke8 43.Sc5 41.Sxb7 Tb5 41...Kg7!? 42.Tc6 Tb5 43.Sc5 42.Sc5 Ke8 42...Txb6 43.Sxe6+ fxe6 44.Tc8+ Kf7 45.d7 43.b7 Ld5 44.Kd4! Weiß entscheidet sich, den schönen Bauern b7 zu geben, da er im Gegenzug reich belohnt wird. 44.Sxa6?! Tb3+ 45.Kd4 Lxb7 46.Sc5 Tb6 44...Lxb7 45.Te1+ Kd8
45...Kf8 46.d7 46.Te7! und Naiditsch gab auf, da er keinerlei Verteidigung mehr gegen die zahlreichen weißen Drohungen sah. 46.d7 Txc5 47.Kxc5 Kxd7 48.g5 Lg2 49.h4 sollte ebenfalls gewinnen, aber der Textzug ist stärker. 1-0
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